Autor: nana

Versteckte Fähigkeiten

Always leave something to the imagination

Tempest Storm

Überlasse immer etwas der Fantasie. Dieses Zitat passt perfekt zu mir und natürlich zu meiner grossen Leidenschaft Burlesque. In meinem Blog geht es aber nicht um Fantasien, sondern um versteckte Fähigkeiten.

Du gehörst auf die Bühne, Du kannst so gut andere Mitmenschen mitreissen und motivieren. Diesen Satz hörte im jungen Erwachsenenalter sehr oft. Zugeben, wer mich schon sehr lange kennt, weiss das ich früher noch kommunikativer und aktiver war als heute, irgendwie konnte ich einfach nie still dasitzen und nichts tun😉. Damals dachte ich von mir ich sei seltsam, weil anderen Mitmenschen um mich anders waren als ich nicht so «hyperaktiv» 😉. Mein angebliches Talent, dass ich auf eine Bühne gehöre und Menschen in Workshops und an Shows unterhalten kann, habe ich damals nicht erkannt. Ich habe auch nicht verstanden, was Viele damit meinten.

Ich war ca. 20 Jahre alt, habe in einem Büro gearbeitet und erledigte administrative Arbeiten in einem Betrieb. Wenn der Radio lief, fing ich sehr oft an zu tanzen und mich zu bewegen. Ich konnte nicht stillsitzen! Meine damalige Arbeitskollegin, älter als ich amüsierte sich jeweils ab mir und sagte mir, Du gehörst auf eine Bühne und nicht in ein Büro. Zugegeben kann so ein quirliges Ding wie ich, für andere Mitarbeitende etwas anstrengend sein 😉. Manchmal musste mich meine Arbeitskollegin stoppen und mich daran erinnern, dass wir in einem Büro sind und auf keiner Showbühne. Wo sie recht hatte, hatte sie recht. 😉. Aber ich auf eine Bühne? Nie im Leben, wer möchte mich schon sehen, ich habe doch gar keine Talente und ich, wo auch noch so sehr unter diesem verdammten Lampenfieber litt! Nein, niemals.

Sag niemals nie 😉. 18 Jahre später (ja bei mir braucht alles immer etwas länger als bei anderen Menschen I’m sorry 😉), stand ich das erste Mal als Stagekitten und in einer Burlesque-Showtanzgruppe auf der Bühne. Damals war das Lampenfieber immer noch enorm präsent, aber ich hab’s getan! Ich stand auf der Bühne und unterhielt als Stagekitten ein ausverkauftes Theater und das Publikum hatte richtig Freude an mir! Drei Jahre später, wagte mich als Soloburlesque-Tänzerin ganz allein auf eine Bühne in Zürich. Heute bin ich ab- und zu als Soloburlesque-Tänzerin oder mit dem Duo Frisky/Banana auf einer Bühne zu sehen. Und wisst ihr was? Es macht mir verdammt Spass, auf der Bühne oder auch in einem Workshop das Publikum oder Teilnehmende zu unterhalten, mitzureissen oder zu motivieren.

Genau diese drei Wörter «unterhalten, mitreissen und motivieren» wurden mir immer wieder gesagt! Erkannt habe ich diese Fähigkeiten lange nicht. Warum? Weil ich wahrscheinlich nicht auf meinen Bauch, sondern nur auf meinen Kopf hörte, der sagte: «Du kannst das nicht» und ich keinen Mut hatte, das einfach einmal auszuprobieren. Ich bin zwar ein Bauch- und Herzensmensch, doch ab- und zu kommt mein Kopf und bremst mich gerne aus– aber ich arbeite daran, wirklich.

Frisky Banana|©Stagetime

Wo stecken Eure Fähigkeiten? Und habt Ihr genug Mut, sie umfänglich zu nutzen? In dem Sinn, sag niemals nie – wenn der Zeitpunkt da ist, kommt bestimmt auch der Mut 😉.

Eure Nana 😊

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Alte Muster

Alte Wege öffnen keine neuen Türen

Autor unbekannt

Lange nichts gehört. Pünktlich zum Frühling (heute fällt der Frühling auch in alte Muster 😉) ist auch mein Blog wieder erwacht. Es lag nicht an der fehlenden Motivation einen Bericht zu verfassen, sondern dass ich mich anderen Schreibtätigkeiten widmen durfte. 😊

In der Zwischenzeit hat mich das Thema: „alte Muster“ sehr beschäftigt. Wir alle kennen den Moment, in dem wir in ein altes Muster verfallen, wo wir geglaubt haben, es verarbeitet oder verabschiedet zu haben. Und plötzlich ist dieses Gefühl, das man von früher kennt, einfach wieder da. Ohne zu wissen, warum es uns wieder „Hallo“ sagt. Genau diese Gedanken gingen mir die letzten Monate nicht mehr aus dem Kopf. Was mich genau beschäftigt hat, darauf möchte ich nicht näher eingehen, es geht mir mehr einfach nur um das Thema aufzugreifen, weil ich glaube, nicht die einzige Person auf dieser Welt zu sein, die ab- und zu in irgendwelche alten Muster verfallt.

Woher kommen eigentlich diese alten Muster und wie kann es sein, dass wir wieder in diesem Moment, in diese Vergangenheit zurückkehren? Ich bin eigentlich kein Mensch, der in der Vergangenheit lebt oder der Vergangenheit nachtrauert, deshalb fand ich das Zitat auch sehr passend. Alte Muster sind Reaktionsweisen die wir an uns beobachten oder die uns ab- und zu begleiten. Es sind Glaubensansätze, Gefühle, Traditionen, Verhaltensweisen die uns in der Kindheit, in der Jugendzeit von verschiedenen Seiten weitergegeben wurden. Weiter prägt und leitet die Gesellschaft und die Medienlandschaft unsere Gedankengänge und wir werden beeinflusst. Alte Muster sind tief in uns verankert, und können uns vielleicht auch Sicherheit vermitteln, da wir sie von früher kennen.

Bei mir war es der Perfektionismus, der mich in diese alten Muster gezogen hat. Das Bedürfnis besser zu sein, als ich glaube zu sein. Mein sonst gesundes Selbstbewusstsein kam auf einmal wieder sehr ins Schwanken, und zwar in mehreren Bereichen in meinem Leben. Ich wurde richtig von den alten Glaubensätzen getriggert und habe mich natürlich sehr darüber geärgert. Was nichts bringt, ausser Frust. Das Gute am Ganzen war, ich habe erkannt und verstanden das ich an mir zweifle und dass diese Gefühle mich nicht weiterbringen. 😉 Aber woher kamen diese Gedanken auf einmal? Ich habe mich selbst reflektiert und bemerkt, dass ich einige Dinge in meinem Leben wohl noch nicht ganz verarbeitet habe oder im Laufe der Zeit vielleicht auch einfach verdrängt habe (auch unterbewusst) und diese Dinge, haben mich wieder, wie man auf Berndeutsch so schön sagt, kutzelet. 😉. Wahrscheinlich war das nicht das letzte Mal, dass ich in solche alten Muster zurückgekehrt bin. Wichtig ist, dass man aber erkennt, dass es passieren kann, versucht zu verstehen vorher sie kommen und was man ändern sollte, um sich dann wieder besser zu fühlen.

Falls Ihr ab- und zu auch in diesen alten Mustern rumwälzt, denke ich, ist Selbstreflexion immer ein guter Begleiteiter. Ich persönlich finde diese alten Muster auch nicht schlimm. Sie zeigen uns auf, wie weit wir bereits gekommen sind und wie wir unsere Ansätze bereits anders leben.

In dem Sinn wünsche ich Euch gutes reflektieren und herausfinden, was Euch die alten Muster mitteilen möchten.

Eure Nana 😊

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Die Motivatorin 

Der eine wartet, dass sich die Zeit wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt

Dante Alighieri  

Wie sehr oft, beginne ich meinen Blogbeitrag mit einem Zitat, welches perfekt zu meinen Gedankengängen passt. Später mehr dazu 😊.  

Bereits als Kind, Jugendliche und auch als heutige erwachsene Person wurde/werde ich oft „Sonnenschein“ genannt. Vermutlich wurde mir das fröhliche Gemüt, das Lachen und die strahlenden Augen in die Wiege gelegt, mag sein. Das Leben ist aber nicht immer nur kunterbunt und farbig und da verschwindet auch mein Lachen, das fröhliche Gemüt oder meine strahlenden Augen für einen Moment. Ich bin eine optimistische, positive, aber auch realistische Persönlichkeit – das aber wurde mir bestimmt nicht einfach so in die Wiege gelegt.   

Nach Aussen wirke ich oft so, als wären die Dinge, die ich erlebt habe oder erlebe, harmlos. Ich hatte schon oft das Gefühl, dass dies auch bei meinem Mitmenschen so ankommt. In der Vergangenheit erlebte ich viel Trauriges, belastendes oder Dinge, die meine Lebensqualität eingeschränkt haben. Ich machte mir Gedanken, warum das so sein könnte, dass ich dieses harmlose bei anderen ausstrahle? Vielleicht wirke ich so, weil ich trotz all den Erlebnissen immer wieder versucht habe, aus jeder Situation (nicht immer sofort) die positiven Dinge des Lebens zu sehen oder zu überlegen, was mir das Erlebte mittteilen möchte.  

Ich war jahrelang eine Person, die andere Menschen mitgerissen, motiviert und bei Sorgen und Problemen zugehört hat. Ich habe meine gute Energie an meine Mitmenschen verschenkt. Versteht mich nicht falsch, das tue ich heute auch noch gerne, aber nur noch gezielt und überlegt, aber warum? Ich habe mich in den letzten Jahren sehr verändert. Mein Leben war nicht mehr so kunterbunt, farbig und geprägt von Erlebnissen, die mich beschäftigten. Während der Coronakrise habe ich mein Leben sehr reflektiert (wahrscheinlich nicht nur ich) und gemerkt, dass es im Leben nicht darum geht, ständig andere glücklich zu machen, sondern mich selbst (ja, ich musste 40ig werden, um das zu lernen 😉). Ich habe gelernt, dass es in zwischenmenschlichen Beziehungen darum geht “zu geben und zu nehmen“. Meine Position als Motivatorin und Mitreisserin habe ich gründlich überlegt und gemerkt, dass es jahrelang für mich nicht im Gleichgewicht war. Ich hatte immer den Anspruch, Allen alles recht zu machen, habe mir kaum ein nein erlaubt aus Angst mit Verlusten zu rechnen und war dabei manchmal sehr frustriert.  

Auf meiner Reise nach New York habe ich mir vorgenommen keine Mitmenschen in meinem Umfeld zu motivieren und mitzureissen, klingt komisch, aber es war so 😉. Normalerweise hätte ich in meiner Klasse schon längst, eine WhatsApp-Gruppe für gemeinsame Aktivitäten gegründet. Es war hart für mich, dies nicht zu tun, glaubt mir. Es vergingen drei Wochen, bis jemand die Initiative ergriffen hat, um eine Gruppe zu gründen😉. In anderen Klassen wurde das bereits in den ersten Stunden gemacht und dank meiner Mitbewohnerin, war ich auch in einer dieser Gruppen aufgenommen😉. So konnte ich unverbindlich an Aktivitäten teilnehmen, wenn ich Lust dazu hatte und das war perfekt für mich. Es durfte, aber musste nicht sein. Ich hatte mir fest vorgenommen, viel Zeit für mich allein zu verbringen, Ausflüge zu machen, zu tanzen und vieles mehr. Ohne Anspruch an mich, andere Mitmenschen happy zu machen. Es ist mir gelungen und ich bin sehr stolz auf mich. Vielleicht wirkte ich in New York auf mein Umfeld eher als zurückhaltende Person, welche keine Initiative ergreift und dennoch, habe ich mich immer bei allen sehr willkommen gefühlt. Genau das zeigte mir, „gezielt und überlegt“ steht mir gut.  

Dieser Blogbeitrag brauchte etwas mehr Mut, als die anderen die ich zuvor geschrieben habe, aber ich predige ja immer, die Komfortzone zu verlassen, tut gut😉. 

Eure Nana 

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Die Kunst des Posierens und der Mimik

Persönlichkeit fängt da an, wo der Vergleich aufhört!

Karl Lagerfeld

Wenn ich Ferien habe, sind meine Gedanken meistens am kreativsten und so entstand natürlich auch wieder dieser Blogbeitrag hier 😉.

Was hat aber Posieren und Mimik mit der Persönlichkeit und dem Vergleich zu tun? Eine ganze Menge finde ich. Später mehr dazu.

Seit einiger Zeit unterrichte meinen Workshop „The Art of Posing“. Und letzte Woche auch wieder in Basel. Viele von Euch denken nun vielleicht, meine Workshops haben nur etwas mit Burlesque, Posieren und anschliessend schönen Fotos zu tun. Voll verständlich, SocialMedia lässt uns einiges glauben. Auf meinem Instagram-Account oder anderen SocialMedia-Kanälen sieht man ja auch nur einen kleinen Teil vom ganzen Kuchen.

Wer an meinem Workshop teilnimmt, braucht etwas Mut und muss seine Komfortzone verlassen, eine Prise Humor und eine Riesenportion Spass dürfen auch nicht fehlen, soviel kann ich versprechen 😉. Nach meinem Workshop verlassen die Teilnehmenden den Raum mit strahlenden Gesichtern und mit einem besseren Selbstvertrauen – was will eine Workshopleiterin mehr, für mich ein wunderbares Geschenk.

Das Erlernen von unterschiedlichen Mimiken und Posen braucht viel Übung und auch Mut, um die Komfortzone zu verlassen. Als ich selbst vor ein paar Jahren Workshops zu ähnlichen Themen besucht habe, kam ich mir am Anfang etwas seltsam vor bei den Übungen. Aber mit üben, viel Geduld und mehr Selbstvertrauen funktionierte es irgendwann fast von allein 😉. Mein Ziel war damals irgendwann allein auf der Bühne zu stehen und siehe da, es hat geklappt. Es war und ist immer noch mit Fleiss und Schweiss verbunden, von nichts kommt nichts 😉. Das Erlernen von Posen und Mimik kann man im Berufs- wie auch Privatleben sehr gut nutzen. Posieren hat viel mehr mit unserer Persönlichkeit als mit unserem Aussehen zu tun. Was will ich mit meiner Mimik und mit meiner Pose (Körperhaltung) vermitteln (nonverbale Kommunikation)? Was für eine Rolle habe ich in meinem Leben und was oder wen möchte ich gerne sein, wie möchte ich auf andere wirken und welche Message möchte ich transportieren? Auf der Bühne ist es für mich eine Rolle die ich als Tänzerin einnehme. Gewisse Charakterzüge in meiner Rolle als Privatperson und mit meiner Rolle als Nana Banana überlappen, kann muss aber nicht immer so sein. Als Tänzerin lebe ich gewisse Charakterzüge aus, die ich im Privat- oder Berufsleben so nicht teilen möchte. Der Grund für die Anmeldung meiner Teilnehmenden an meinem Workshop kann unterschiedlich sein, die wenigsten möchten anschliessend auf die Bühne, sondern in die Welt des Burlesque eintauchen oder einfach nur ihr Selbstvertrauen pushen und an in ihrer Persönlichkeit arbeiten😉.

Das Zitat von Karl Lagerfeld gefällt mir sehr gut! Sobald wir uns mit anderen vergleichen, schwindet unsere eigene Persönlichkeit. Je mehr wir uns auf andere konzentrieren, verlieren wir uns selbst.

Und was hat nun Posieren und Mimik mit Vergleich zu tun? Wenn wir in meinem Workshop an der Mimik und an den Posen üben, sage ich meinen Teilnehmenden immer klar und deutlich, dass sie nicht nach rechts oder links schauen sollen, sondern dass sie sich auf ihre eigene Person konzentrieren, um bei sich zu bleiben. Ich persönlich mag z.B. das Wort Vorbild nicht. Warum? Weil ich vielleicht dann genau so sein möchte wie diese eine Person, aber wirke dann vielleicht künstlich, weil ich nicht so sein kann und nicht bin, wer ich eigentlich sein möchte! Ich mag das Wort Inspiration. Man kann sich von vielen Dingen inspirieren und auf sich wirken lassen. Das mit dem Vorbild, ist aber meine ganz persönliche Einstellung und Meinung und möchte nicht sagen, dass wenn Du ein Vorbild hast, das dies schlecht ist.

Vielleicht hat Dich mein Blogbeitrag jetzt gerade «glustig» und interessiert gemacht? Ob für einen Workshop, ein Einzelcoaching oder für eine Gruppe (Tanzschule, Business, o.ä). Dann freue ich mich auf eine E-Mail von Dir: mail@burlangels.ch 😉. Etwas Werbung musste sein 😉.

Ansonsten wünsche ich Dir weniger Vergleiche und mehr Persönlichkeit.

Eure Nana 😊

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Zufällige Gespräche

Gespräche sind wie Reisen zu Schiff. Man entfernt sich vom Festland, ehe man es merkt und ist schon so weit, ehe man merkt, dass man das Ufer verlassen hat.

Nicholas Chamfort

Hello, da ist wieder einmal Eure Nana. 🙂 Es ist eine Weile her, seit ich den letzten Blog verfasst habe! Es war auch Einiges bei mir los – von Workshops bis zu Auftritten war alles dabei. Wie so oft unverhofft, hat mich die Inspiration auf einem Spaziergang mit einem zufälligen Gespräch, gepackt.

Kennt Ihr das Gefühl, wenn Euch ein Thema oder eine Sache gedanklich beschäftigt und Ihr überall dann mit diesem Thema konfrontiert werdet? Ob im TV, im Radio, auf SocialMedia oder in einem zufälligen Gespräch? Es spielt keine Rolle, ob das Thema Euch glücklich oder traurig macht, aber es begegnet Euch überall und an jeder Ecke? Kennt Ihr das Gefühl?

Genau das ist mir passiert. Ich war gemütlich an der Aare mit meiner Hündin Kira spazieren. Wir hielten am Wasser an um wie immer ihre Lieblingsbeschäftigung «Steine ins Wasser» werfen zu spielen, als mich ein älterer Herr ansprach und mit mir vorerst ein Gespräch anfing wegen meiner Hündin Kira. Auf einmal wechselte der ältere Herr das Thema und erzählte mir seine Lebensgeschichte. Einige Dinge, die er mir erzählt hatte (auf welche ich hier nicht eingehe, weil sie sehr persönlich sind), erinnerten mich an Dinge aus meiner Vergangenheit oder Gegenwart. Es waren Dinge, welche mich gedanklich zu diesem Zeitpunkt beschäftigten. Es war ein interessantes Gespräch, welches wir führten, er verabschiedete sich und wir bedankten uns gegenseitig für das spannende Gespräch. Ich setzte dann meinen Spaziergang fort und da fing ich an zu reflektieren. Ich überlegte mir, warum hat mich dieser ältere Herr angesprochen und sprach genau mit mir über diese Sache, obwohl er nicht wusste, wer ich bin, woher ich komme und was mich beschäftigt zurzeit?

Ich finde das zufällige Treffen auf einen fremden Menschen extrem spannend. Irgendein Mensch, den Du nicht kennst, beginnt ein Gespräch mit Dir wie ich oben beschrieben habe. Es muss nicht zwingend auf einem Spaziergang sein, es kann auf einer Zugfahrt in einem Café oder irgendwo sein. Ich frage mich dann oft, warum bin ich diesem Menschen begegnet, warum hat er genau über das mit mir gesprochen? Was will mir dieses Gespräch sagen? Vielleicht gibt es gar keinen Grund und es war einfach Zufall? Vielleicht hat es gar nichts zu bedeuten und wir Menschen interpretieren zu viel? Es kann sein, dass Du diesem Menschen nie wieder begegnest, aber das Gespräch hat Dir einfach gutgetan. 

Als ich letztes Jahr in New York war, sind mir solche zufälligen Gespräche oft passiert, viel mehr als in der Schweiz. Auf der Strasse, in der Tanzschule, während dem einkaufen. Und oft waren es Gespräche mit Dingen verknüpft, die mich gedanklich (positiv wie auch negativ) beschäftigt haben. Ich finde solche Gespräche bereichern mich sehr. Oft sagt man ja, die Amerikaner sind sehr oberflächlich. Das mag sein, aber ich möchte auch nicht everybodys best friend sein. Ein ungezwungenes und vielleicht einmaliges Gespräch kann sehr wertvoll sein und einen anderen Blickwinkel aufzeigen. Es ist möglich, dass diese fremde Person Dir einen Ratschlag mit auf den Weg geben kann oder umgekehrt, ohne einander zu kennen. 

Wir Ihr wisst, mag ich gute Gespräche und spannende Begegnungen. Ich werde bestimmt noch auf weitere interessante und zufällige Treffen stossen, die mich auf irgendeine Weise inspirieren. Wenn Du ein eher zurückhaltender Mensch bist, versuche Dich trotzdem einmal auf ein solches Gespräch einzulassen, Du weisst nie, was daraus entstehen kann. 😉

In dem Sinn wünsche ich Euch erfolgreiche zufällige Gespräche. 

Eure Nana 

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Selbstvertrauen und Fotos

Selbstvertrauen ist wie ein Muskel. Je öfters Du ihn nutzt, umso stärker wird er

Unbekannt

Und so ist es mit Dingen, die wir gern in unserem Innersten tun möchten, aber uns nicht immer sofort getrauen sie umzusetzen.

Es ist lange her, dass ich einen Blogbeitrag verfasst habe. Das hat mit meinen Hobby Burlesque zu tun. In letzter Zeit war da einiges los und meine Kreativität wurde gefordert und ich hatte ein Menge Spass, aber brauchte dann auch zwischendurch eine Pause um alles zu verarbeiten. Die Abenteuerreise geht weiter und meine Kreativität braucht es weiter. Durch die zahlreichen Erlebnisse hat mich ein Thema aber nicht mehr losgelassen. Es geht es um Selbstvertrauen und Fotos.

Ganz bestimmt denkt Ihr nun, wie kommt sie auf dieses Thema? Einerseits, weil ich wieder einmal Selbstzweifel an mir selbst erlebte und weil ich seit 2020 ab- und zu den Workshop „The Art of Posing“ unterrichte. In diesem Workshop geht es darum, wie man seine Schokoladenseite am besten in Szene rückt für Fotos und passend zum Typ erhalten die Teilnehmenden Tipps für eine gute Mimik und ein tolles Posing. Es sind Menschen, die sich getrauen neue Dinge auszuprobieren oder einfach ihr Selbstvertrauen stärken oder pushen möchten. Wer in meinem Workshop teilnimmt, muss sich sehr mit sich selbst auseinandersetzen. Es braucht etwas Mut, aber es macht auch verdammt Spass. Von einer Teilnehmerin kam ein sehr schönes Kompliment: „Zu Beginn hatte ich schon meine Probleme, was steckt in mir was ich zeigen möchte. Die Angels haben mich mit viel Fantasie unterstützt und ich konnte loslassen und loslegen. Zuletzt ging alles von allein und es hat mega Spass gemacht wieder etwas zu lernen und was ich bereits wusste zu vertiefen“. Und das ist genau das, was ich bei meinen Teilnehmenden erreichen möchte. Ein gestärktes Selbstvertrauen und sich toll und schön auf Fotos zu finden. Es mag für einige vielleicht oberflächlich klingen, aber es geht ja nicht nur um die Fotos, sondern um die Person dahinter. Versteht mich nicht falsch, es geht nicht darum perfekte Fotos von sich zu haben, sondern mehr das Selbstvertrauen zu sich selbst zu gewinnen. Denn Bilder spiegeln unsere innere Seite. Das äussere Erscheinungsbild erzählt oft nicht das Gleiche wie dass innere Bild, welches wir von uns haben.

Wenn ich vor über 10 Jahren fotografiert wurde, war das ein Horror für mich! Im innersten hätte ich mir gewünscht, dass ich nicht so verkrampft und unsicher wirke. Da ich immer das Gefühl hatte, ich sei nicht schön und fotogen genug hat, sich das leider auch auf den Bildern widerspiegelt. Dabei wollte ich in meinem Innersten nur toll aussehen. Aber manchmal nimmt das Leben eine tolle Wendung und ich begann vor 10 Jahren mit Burlesque-Dance. Ja, ich habe mein 10-jähriges Jubiläum. Aus dem Hobby wurde Leidenschaft. Burlesque hat mein Leben sehr verändert und mir sehr viel Selbstvertrauen geschenkt. Ich begann mit Fotografen zusammenzuarbeiten, stand als Fotogirl an Veranstaltungen vor der Kamera und heute stehe ich als Solo- und Duo-Tänzerin auf der Bühne. Mein Blogbeitrag „Das Geheimnis meines Hobbys“ kennt Ihr vielleicht ja schon.

Trotz all diesen schönen Erfahrungen habe auch ich ab- und wieder Selbstzweifel, wenn ich mich auf Fotos sehe. Genau das ist mir vor kurzer Zeit wieder passiert. Ich habe mich mit anderen Frauen verglichen und fragte mich, bin ich langweilig, bin überhaupt sehenswert? Klar, das hat mit meinem Hobby zu tun, da ich nun mehr auf der Bühne stehe und meine Erwartungen an mich gestiegen sind. Zumindest habe ich das bei mir als mögliche Ursache reflektiert. 😉 Und nein, ich möchte mit meinem Blogbeitrag keine Komplimente fischen. 😉Ich versuche mich dann mit anderen Dingen abzulenken und wenn ich diese Bilder dann einige Tage oder Wochen später noch einmal ansehe, sieht die Welt wieder anders aus. Schlussendlich haben Selbstzweifel manchmal mit einer momentanen Verfassung zu tun. Und ganz ehrlich, ich finde Selbstzweifel in einem gesunden Mass nicht verwerflich oder etwas Schlechtes. Ich glaube durch Selbstzweifel (ob es jetzt optischer Natur oder es andere Selbstzweifel sind), bleibt man authentisch und sympathisch. Ich bin ganz zufrieden mit mir und perfekt ist sowieso kein Mensch und man sollte sich als Person auch nicht immer zu wichtig und zu ernst nehmen. 😉

Und wenn Ihr Eurer Selbstvertrauen pushen oder stärken wollt, dann wisst Ihr ja, wo Ihr einen geeigneten Workshop besuchen könnt, denn es hat viel mehr als nur mit posieren oder einem Foto auf sich 😉. Hier geht’s zu den Workshops. 😉 Ein bisschen Eigenwerbung darf auch manchmal sein 😉.

Ich hoffe, Ihr nutzt Eure Muskeln mit einer Prise Humor 😉.

Eure Nana 😊

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Erwartungen

Zitat: Habe Hoffnungen, aber niemals Erwartungen. Dann erlebst Du vielleicht Wunder, aber niemals Enttäuschungen

Franz von Assisi

Wie fast in allen meinen Blogs beginne ich mit einem Zitat. Zitate fassen sich kurz und trotzdem vermitteln sie Klarheit. Das gefällt mir, da ich eine Person bin, die sich oft nicht (beim Schreiben und beim Reden) kurzhalten kann. Aber das ist ein anderes Thema 😉.

Erwartungen sind überall in unserem Leben präsent. Es fängt bereits in der Schule an. Wir möchten gerne neue Dinge lernen. Wenn wir krank sind, möchten wir so schnell wie möglich gesund werden und wenn wir in die Ferien gehen, erwarten den perfekten Aufenthalt. Im Wort „erwarten“, steckt das Wort „warten“ – was heisst, man wartet auf das, was man sich vorgestellt hat, mit der Konsequenz, enttäuscht zu werden.

Ich habe Hoffnungen, aber nicht mehr so viele Erwartungen. In den letzten fünf Jahren hat mich diese Thematik immer wieder beschäftigt, bzw. ich kam ich oft in Situationen, wo dies eine Rolle spielte. In unserer Kind- oder Jugendzeit werden wir von gewissen Werten der Gesellschaft oder unserem Umfeld sehr geprägt. In meiner Zeit zum Erwachsenwerden war dieser Wert an andere Menschen Erwartungen zu haben, ein grosses Thema. Etwas das eingeprägt ist, bringt man manchmal über Jahre nicht einfach so weg. Oft müssen Dinge geschehen, damit man wachgerüttelt wird. In den letzten zwei Jahren konnte ich mich von solchen alten Mustern lösen. Ich bin ein Mensch, der sich immer wieder selbst reflektiert und an sich arbeitet – was auch nicht immer einfach ist. 😉

Ich hatte früher immer Erwartungen an meine Gegenüber und so erlebte ich auch einige Enttäuschungen, welche dann zu einem verringerten Selbstgefühl führten oder von Enttäuschung und Traurigkeit geprägt waren. Manchmal erwarten wir an unser Gegenüber zu viel und fordern Dinge, die diese Person gar nicht erfüllen kann oder möchte! Jeder Mensch geht mit Gefühlen, Situationen und Erlebnissen anders um oder denkt anders als wir persönlich. Unser Gegenüber hat einen anderen Hintergrund oder trägt einen ganz persönlichen Rucksack aus der Vergangenheit, den ihn genauso geprägt hat, wie unsere persönliche und eigene Geschichte. Wir Menschen verändern uns, wachsen und werten Dinge nach Erlebnissen anders als vielleicht noch vor ein paar Jahren. Das ist völlig normal und deshalb sollte auch das Gegenüber keine Erwartungen an uns persönlich haben, wenn die Welt nicht so, wie er sie gerne hätte oder gewohnt ist, funktioniert. Und ich bin der Meinung, man muss in unserer Gesellschaft und in unserem Umfeld nicht alle Erwartungen erfüllen.

Erwartungen haben wir nicht immer nur an unsere Gegenüber, sondern auch an Situationen, Ausflüge, Erlebnisse, Arbeitgeber, Freizeit und noch weitere Dinge. Erwartungen stecken in uns Allen, aber ich finde das ist absolut menschlich.

Wie seht Ihr das? Lösen keine Erwartungen eine Gleichgültigkeit aus und alles wird selbstverständlich? Oder seid Ihr der Meinung, Hoffnungen zu haben ist einfacher?

Ich bin schon oft erwartungslos durch die Welt gelaufen und mir sind grossartige Überraschungen begegnet, wo ich nie erwartet hätte, weil ich ja keine Erwartungen hatte 😉. Sind Überraschungen nicht einfach schön? Bei mir lösen unerwartete und positive Überraschungen ein schönes Glücksgefühl aus.

Den Versuch nach Hoffnungen zu leben hat etwas Gutes, man erlebt das eine oder andere Wunder, wo man nicht damit gerechnet hätte 😉.

Eure Nana 😊

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Everyday a smile in New York

A smile is the universal welcome

Max Esatman

Ich finde das Zitat hat was. In New York habe ich mich immer sehr willkommen gefühlt. Trotz des Grossstadt-Dschungels habe ich in der Zeit als ich New York war, die Menschen als sehr hilfsbereit empfunden. Sie waren sehr offen, haben schnell ein Gespräch mit mir angefangen, auf der Strasse, in der Subway oder auch in der Tanzschule. Menschen, die ich nicht kannte und auch nie wieder gesehen habe. Über Amerikaner sagt man doch oft, dass sie oberflächlich seien! Sind wir Schweizer das nicht auch? Schliessen wir gleich mit allen Personen in unserem Umfeld Freundschaften? But who cares ich möchte auch nicht everybodys darling sein 😉. Ich finde der Moment, in dem dir jemand hilft oder dir ein Lächeln schenkt, ist viel wertvoller.

Ich durfte in New York aber auch die Erfahrung machen, wenn es um Dinge ging, wie eine Hotelbuchung, die nicht so geplant, oder ein Fahrrad das defekt war und wir nichts dafürkonnten, keine Hilfe angeboten wurde. Die Betreiber dieser Unternehmen waren dann nicht mehr so kulant und freundlich 😉. Für uns Europäer schwer verständlich, aus der Sicht der Amerikaner, gerade in einer Grossstadt, sieht es etwas anders aus, oft hängt ihre Existenz oder ihr Arbeitsplatz davon ab. Unnötig zu diskutieren, bringt leider nicht viel „it is what it is“ 😉. Klar, meine Erfahrungen waren zum Glück auch nur Penauts 😉.

Seit der Pandemie hat sich New York leider verändert. Die Kriminalität und vor allem die Drogenprobleme sind markant gestiegen. Und trotzdem schenken dir in dieser wundervollen und Riesenstadt fremde Menschen auf der Strasse, beim Einkaufen oder in der Subway ein nettes Lächeln oder machen für eine hilfsbedürftige Person Platz. Ich spreche hier von Menschen, die vielleicht kein zu Hause haben oder mit Existenzängsten leben, die hart arbeiten, um in dieser Traumstadt zu überleben und ihren Träumen näher zu kommen.

Dieser Blogbeitrag ist kürzer als andere, ich weiss. Doch es lag mir am Herzen dies einfach nach meiner dreimonatigen Rückkehr niederzuschreiben. Und ja, ich schwelge immer noch in Erinnerungen. New York lässt mich einfach nicht los und schenkt mir beim tippen dieser Zeilen ein bezauberndes Glücksgefühl.

Und vergesst nicht “keep always a smile on your pretty face – it can help” 😊.

Eure Nana 😊

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One month in New York

I want to be a part of it – New York, New York

Frank Sinatra

Wie Ihr aus meinem ersten Beitrag wisst, war es seit 2018 mein grosser Wunsch, einmal in New York zu wohnen und ein wenig Teil dieser inspirierenden Stadt zu sein. Mein Traum ging am 25. August 2022 für einen Monat in Erfüllung «What a feeling».

Zwischen New York und mir herrscht aber manchmal eine Hass-Liebe. 😉 Naja, das ist nicht negativ gemeint! Ich finde die Stadt atemberaubend und man hat so viele Möglichkeiten, seinen Träumen zu folgen, aber (wenn da nicht das aber wäre) auch andere Seiten, die das Leben dort schwieriger machen. Mein Motto ist, an Herausforderungen wächst man, wenn man will. 😉 Diese Stadt wirkt immer wieder faszinierend, inspirierend und geheimnisvoll auf mich.

Ich habe mich in New York sehr wohl gefühlt. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich bei einer grossartigen Gastmutter wohnen durfte und eine sehr nette Mitbewohnerin hatte. Wir unterhielten uns sehr oft über verschiedene Themen wie das Leben in den USA/New York ist. So bekam ich sehr viel von der vergangenen und gegenwärtigen Zeit, was so in dieser Stadt passiert war und passiert, mit. Ich unterhielt mich auch oft mit verschiedenen Menschen. In New York (allgemein in den USA) findet man schnell Zugang zu einem interessanten Gespräch, das liebe ich. Oft hört man von dem Klischee das Amerikaner oberflächlich sind, kann sein, aber ich mag doch auch nicht mit jedem Menschen gleich eine Kollegschaft oder Freundschaft schliessen, ein gutes Gespräch reicht oft aus, oder?

In New York ist immer etwas los. Überall Menschen, viel Verkehr und der Klang der Stadt mit Polizei- und Feuerwehrsirenen darf auch nicht vergessen werden. Ich liebe diesen Puls der Stadt. Natürlich gibt es auch ruhigere Ecken in Viertel oder am East oder Hudson River. Als ich wieder in der Schweiz war, kam mir hier alles so klein und leer vor. Ich musste mich echt an diese Stille wieder gewöhnen. 😉 Vor meinem Aufenthalt in den USA machte mich der Verkehr in Bern fast wahnsinnig (na gut jetzt auch wieder, man ist ja schnell wieder im Leben B). 😉

Ich war nur ein Monat in New York, aber wurde dort auch schon zum Gewohnheitsstier. Es ist spannend, wie schnell man sich an Dinge gewöhnt – das hätte ich nie so erwartet. Die guten Gespräche, die interessanten Menschen und deren Geschichten haben teilweise meinen Blickwinkel zur Welt und auch zu mir als Person, etwas verändert. Ich habe noch einmal mehr an Selbstvertrauen gewonnen und ich vermute, ich bin etwas direkter geworden.

Ich glaube, solche Reisen und Aufenthalte, einmal etwas länger an einem aber gleichen Ort zu wohnen, andere Dinge zu tun sollten wir öfters tun. Ich finde man lernt fürs Leben und der Horizont wird erweitert und ich wurde zum Nachdenken angeregt. Was soll ich sagen? Für mich war diese Reise eine echte Bereicherung.

Ja, ich hatte echt viel Glück und eine ganz tolle Zeit in den USA und der Aufenthalt entsprach zu 100% meinen Vorstellungen.

We should do things like this, more – right? I left my heart in New York. 😊

Eure Nana

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Burlesque am Broadway Dance Center

Ich hatte das Glück, dass ich mich bei der Jazz Burlesque-Tanzstunde von Tony Guerrero anmelden konnte (wie Ihr ja wisst, war das mit der Registrierung in der Tanzschule nicht ganz einfach). Tony ist der Creator of Burlesque-Jazz am Broadway Dance Center. Er ist Choreograph, Tanz-Instruktor, Schauspieler und Sänger! Nana schwebte auf Wolke 7 und war mega happy. Es war für mich genial, in New York die Möglichkeit zu haben, an einer solchen Stunde teilnehmen zu dürfen.

Natürlich war ich vor dieser Tanzstunde schon ein bisschen nervös. Die Tanzstunde war ausserdem für «all levels» ausgeschrieben. Und «all level» heisst in New York «high level». 😉 Egal in welcher Tanzstunde man teilnimmt, der Level ist immer höher als in der Schweiz. Aber hey, ich hab’s getan. Ich war mutig und traute mich, im Nachhinein bin ich noch stolzer auf mich. 😉

Als die Stunde begann, kam ich mir vor wie in einer Show. Tony ist ein Schauspieler und Showmaster schlechthin. Da nicht alle Teilnehmenden aus Platzgründen (die Räume im Studio sind echt gross) anwesend sein konnten, wurden sie live per Zoom zugeschaltet, um so happier dass ich mir noch einen Platz in dieser tollen Stunde ergattern konnte.

Ich war bereits nach dem Einwärmen kaputt. 😉 Glaubt mir, das Einwärmen war ein hartes Cardio-Training! Ja, und ich hatte tatsächlich am nächsten Tag Muskelkater. Alle, aber wirklich alle (egal welche Körpergrösse, Körperform oder Alter) konnten den Spagat, ich brachte leider nur so einen halbpatzigen hin. 😉 Mein erfolgloses Ziel im Jahr 2020 hätte sich hier sehr gelohnt und ich habe mir das nun wieder als neues Ziel gesetzt, wer weiss, wann ich wieder in New York tanzen werde. 😉 Ja und dann begannen wir mit der Choreo zum Song von Christina Aguilera «Nasty naughty boy». Wohooooo – was für ein Feeling! Aber wie so üblich in den Tanzstunden in New York, wird die ganze Choreo paar Mal gezeigt und dann wird man in Gruppen aufgeteilt und tanzt vor den anderen Teilnehmenden, die einem wie wild zujubeln und zuschauen. Früher was das für mich ein Horror, vor Anderen in einer Stunde vorzutanzen, heute ist es mir egal, und ich kann den Moment, wenn ich tanze, für mich geniessen. Zu meiner Verteidigung, ich sah diese Choreo zum ersten Mal an diesem Abend, die anderen kannten sie bereits von anderen Stunden.

Was ich so schön finde an den Tanzstunden in New York ist, man macht einander Komplimente und redet einander gut zu. Jeder Teilnehmende will auch seinen «eigenen Augenblick» gefilmt haben. Ich glaube zu behaupten, dass die Teilnehmenden ihren Show-Moment sehr geniessen – sie strahlen, lachen und sehen beim Tanzen sehr glücklich und auch entspannt aus. Sich zu präsentieren gehört dort einfach dazu, deshalb besucht man auch die Tanzstunden am Broadway Dance Center – man will einfach sein eigener kleiner Star sein. 😊 Ich finde das eine wunderbare und schöne Eigenschaft und werde versuchen, dies in der Schweiz beizubehalten, egal wie viele Fehler ich mache. Leute, ich war echt hin- und weg von dieser tollen Tanzstunde.

Nach der Stunde habe ich mich bei Tony bedankt setzte meine Kopfhörer auf und bin über den Times Square getanzt, weiter zur Subway! Was für ein atemberaubendes Gefühl. Mich hat niemand entsetzt angeschaut, im Gegenteil ich bekam lächelnde Gesichter geschenkt und genau das liebe ich so an New York! Ich hatte dann noch eine zweite Gelegenheit an einer Jazz Burlesque-Stunde bei der Stellvertretung (Guest Instructor) von Tony teilzunehmen. Madleine, eine ehemalige Cheerleaderin der New York Knicks. Madeleines Stunde war ebenfalls sehr lehrreich und grossartig.

Ich bin unendlich dankbar und happy habe ich diese Chance bekommen und durfte am Broadway Dance Center an einer Burlesque-Stunde teilnehmen. Es lohnt sich einfach, seine Träume in Realität umzuwandeln.

Eure Nana

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